berufliche Neuorientierung – Zeit für den Reset

Seit Juni 2018 bin ich nun bei der Deutschen Bahn oder genauer bei der DB Systel beschäftigt. Angestellt bin ich hier als Senior Application Architect. Eine Rolle welche gut zu jemandem passt, der Technik als seine Leidenschaft bezeichnet. Also zu mir 🙂
Meine aktuelle Rollenbezeichnung steht im Kern jedoch unter dem Titel “Product Owner SEMMI“. In dieser Rolle verantworte ich sowohl die Produktentwicklung als auch den Business Case und die damit verbundene wirtschaftliche Steuerung des Ventures. Von außen heraus betrachtet mit Sicherheit eine interessante Herausforderung. Für mich gibt es jedoch diverse Gründe warum ich mich für eine berufliche Neuorientierung entschieden habe.

Was stört mich an meiner Tätigkeit als Product Owner

In meiner Rolle des Product Owner, welcher an der Erfüllung seines Business Cases gemessen wird fühle ich mich nicht wohl. Ich muss mich aktiv darum kümmern Geschäft für mein Team ans Land zu ziehen und Aufträge zu generieren.

Eine Zusammenarbeit mit anderen Teams zahlt nicht positiv auf meinen Case ein. Dies sorgt im Endeffekt dazu dass ich mit einem eingeschränkten Werkzeugkasten arbeiten muss und meinem Kunden nicht die wirklich perfekte Lösung anbieten kann.

Ich selbst möchte aber nicht mit einem Tunnelblick durchs Leben laufen sondern das beste für meinen Kunden erreichen.

Tunnel in London
Tunnelblick

Wer bin ich und was will ich?

Es gibt viele Punkte innerhalb der Rollenbeschreibung des Product Owners welche gut zu mir passen. Ich treffe gerne selbst Entscheidungen und vertrete diese. Dabei möchte ich helfen das große und ganze im Blick zu behalten und schaue über den Tellerrand hinaus.

berufliche Neuorientierung
Weg mit unnötigem Ballast

Allerdings bin ich auch jemand der gerne mit Menschen zusammen arbeitet und versucht Synergien zu heben. Redundante Tätigkeiten machen mich schlicht wahnsinnig. Noch mehr wurmt es mich wenn Teams in einem Unternehmen offensichtlich und bewusst in unterschiedliche Richtungen ziehen und gegeneinander arbeiten (Stichwort: Kannibalismus im Unternehmen).

Dazu kommt, dass meine tägliche Arbeit eine Bereicherung für mich sein soll auf die ich mich freue. Wenn ich ständig Arbeiten mache die ich inhaltlich und moralisch in Frage stelle fühle ich mich nicht wohl und empfinde diese als Ballast.

Dazu kommt, dass ich mich einfach freue wenn ich meine Leidenschaft als Techniker ausleben kann. Ich fasse gerne Technik an, spiele damit und probiere neue Frameworks aus. Dies mache ich weil ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Ich liebe es die grenzen des technisch machbaren zu verschieben. Als PO bin ich an dieser Stelle zu weit weg und kümmere mich stattdessen um Zahlen (was ich kann mich aber kolossal langweilt).

berufliche Neuorientierung – weg mit den Schulterklappen

Bereits im November habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass sich etwas bei mir verändern muss. Für mich war klar dass ich einen Schritt zurück treten und die Rolle des POs abgeben möchte. Gemeinsam haben wir einen neuen Product Owner für das Team SEMMI gesucht. Nach einer Übergabe hat dieser die Rolle und die damit verbundenen Aufgaben inzwischen übernommen.

Ich selbst führe derzeit im Kern die Rolle des Technologieverantwortlichen HMI / TecCo Lead HMI in der DB aus. In dieser Rolle begleite ich aktuell die strategische Erarbeitung der Voice-Strategie für den DB Konzern. Dazu versuchen wir eine Entscheidung über die Zukunft der Conversational AI Plattformen im Hause des DB Konzern herbeizuführen.

project planning

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch nicht zu 100% sagen ob diese Rolle und die aktuelle Tätigkeit das Richtige für mich ist. Zum einen bin ich nun in der Lage die strategische Ausrichtung des Konzerns mit in die richtige Richtung zu lenken. Auf der anderen Seite bin ich auch noch technisch unterwegs und kann einzelne Lösungen benchmarken und Lösungsansätze validieren. Ich bin gespannt wie weit wir hier kommen und ob wir hierüber eine Möglichkeit haben den Kannibalismus im Bereich der Conversational AI aufzulösen …

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This article was written by Thomas Schiffler

Alles was mit IT zu tun hat steht bei mir hoch im Kurs. Hierbei dreht sich vieles um Java, Python oder auch mal PHP. Unser Zuhause ist mit diversen Raspberry PIs ausgestattet mit welchen ich versuche unser Leben durch etwas Automatisierung ein wenig smarter zu gestalten. Hierbei möchte ich die Technik und die dahinter eingesetzten Tools / Frameworks verstehen und nicht einfach nur Anwenden. Ich selbst bezeichne mich als ITler aus Leidenschaft :) Seit 2020 ist das Thema Chatbot / Voicebot / Conversational.ai in meinen Focus gerückt. In diesem Bereich investiere ich gerade viel Zeit.

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